Mittwoch, 5.
September 2007
Das war eine Nacht!
Werner schlief zwar heute bei der Beate in der Koje, aber dass er diesen
Wellengang verursacht hat, da fehlt mir einfach die Phantasie
(VIDEO!).
Nichts desto Trotz, wir kamen gut durch die Nacht. Die Horrornachrichten
was Wind und Wellen angeht wurden immer heftiger. Bis Windstärke 7, in Böen
9, bei mindestens 2 Meter hohen Wellen, so war dann die offizielle
Prognose des Hafenmeisters. Um 11:00 Uhr stand unsere Entscheidung fest.
Wir laufen aus.
Mit genügend
Reffs und umsichtiger Kurswahl verließen wir um 11:00 Uhr den Hafen um
eine halbe Stunde später um 11:30 Uhr wieder anzulegen, weil wir unsere
Papiere und das Zahlen vergessen hatten. Nur kurz mit dem Heck an die
Kaimauer, nicht festgemacht, bezahlt und wieder weg. Kurs und Ziel für
heute ist Stari Grad auf Hvar.
Ganz
vorsichtig setzen wir um 12:00 Uhr ein kleines Stückchen Vorsegel. Es
läuft ganz gut, der Motor läuft im Leerlauf mit und die Log zeigt gute 6
Knoten. Um 12:45 binden wir zwei Reff ins Groß und mit 70 Grad auf dem
Kompass sind wir hoch am Wind Richtung Insel Hvar. Der Wind bläst
konstant aus Nord und zeigt am Anzeigegerät fast 30 Knoten.
Hanspeter steht am Ruder und kann seine innere Regung kaum verbergen.
Westlich von Hvar, als wir aus dem Windschatten heraus kommen, wird es
noch mal heftig, bleibt aber beherrschbar. Mit achterlichem Wind laufen
wir in die tiefe Bucht von Stari Grad ein.
Log zeigt 9 Knoten, das Wasser hat sich beruhigt und Hanspeter steht mit
tiefer inneren Befriedigung am Ruder und zerpflügt die Bucht. Leider
bekommen wir nur noch einen Bojenplatz, an dem wir um 16:32 Uhr fest
sind.
Das Log notiert 1133 NM. Das waren heute 24 Seemeilen und für Hanspeter
ein innerer Reichsparteitag
(VIDEO!). Das Barometer steht jetzt wieder auf
1012mb, ist also wieder steigend. Gott sei Dank kriegen wir den
Außenborder nicht an und bestellen für 19:00 Uhr ein Wassertaxi. Der
Rest des Abends verläuft wie gewohnt mit Hochstimmung, gutem Essen und
genügend Wein. 10:30 Uhr haben wir den Taxifahrer für den Rücktransport
bestellt und er wartet auch schon. Noch ein kurzer Absacker an Bord, und
dann in die Koje.
Werner schläft zwar heute wieder in Beates Kabine, aber die Nacht bleibt
ruhig, wie gesagt mir hätte auch die Phantasie gefehlt.
