Kroatien-Törn Dabei waren: Michael und Kathi, Hans-Peter und Angelika, Günter und Helga, Werner und Beate
Samstag, den 15. August
2009
Nach einer entspannten Fahrt und
einer
weniger entspannten Nacht in Biograd sitzen wir bereits um
10h30 an Deck
der „Pink Pinguin“ beim Frühstück. –zubereitet von Kathi und Michael
persönlich. Bald darauf kommen auch Beate und Werner – unser
Versorgungsteam - mit Proviant und jeder Menge Getränken. Schon um 13h
können wir auslaufen. Mit gutem Wind erreichen wir bald eine
Geschwindigkeit von 10 Knoten! Unser Zielort ist Smokvica. Leider müssen
wir an der „schlechteren“ Seite der Bucht anlegen und konnten deshalb
nicht im „Picollo“ essen. Das Restaurant Mare hat uns dann mit Essen und
Preis enttäuscht. Als ein Schiff mit 4 Rentnern neben uns anlegen will,
übernimmt Beate kurzfristig bei diesen das Kommando, dadurch wiederum
kommt das Thema „betreutes Segeln“ wieder einmal zur Sprache. Michael
hat die geniale Idee, für die nächsten Rentnertörns Rollatorrampen
anzufordern. Dann aber wird alles anders. Der Skipper vom
Nebenrentnerschiff (ca. 75) lässt sich in „Pampers-Höschen“ am Mast
hochziehen um dort einige Reparaturen vornehmen zu können. Danach haben
wir nichts mehr von einer Rampe gehört!!! Nachdem wir am Samstag15.8. einen nicht eingeplanten Segeltag hatten, begann der erste offizielle Törntag am Sonntag 16.8. (Hapes und Angelikas Kennenlerntag 1972 in Spanien) mit einer südländischen Gelassenheit und er beginnt in einer fast schon traditionellen Weise: Beate ist als Erste auf Deck. Sie setzt Kaffee auf, zündet sich eine Goldfield an und verschafft sich in ihrem langen Schwarzen mit ihrem kritischen prüfenden „Hausfrauenblick“ eine Übersicht über das hinterlassene Chaos, das aus der vergangenen Nacht übrig geblieben ist. Werner lässt sich davon nicht beeindrucken und macht sich bei aufgehender Sonne auf Erkundungstour rund um die Bucht von Smovica und kehrt nach ca. einer Stunde mit zwei Taschen voller Feigen zurück.
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Angelika und Hanspeter, die Langschläfer, kriechen wie immer als letzte aus ihren Kojen – warum das so ist, weiß niemand und die Frage wurde bei all den vielen Gesprächen an Bord, noch nie zur öffentlichen Diskussion gestellt. Zwischenzeitlich hat Michael mit generalstabsmäßigem Blick alles gecheckt. Der Tag beginnt für alle mit einem Badegang im kristallklaren Wasser in der romantischen Bucht von Smovica. Zwischendurch wurde wie von Geisterhand aus dem Nichts ein Frühstück gezaubert, allerdings mit der Einschränkung, dass mangels Brotvorrat jedem Crewmitglied nur zwei Scheiben Brot zugestanden werden. Günter wird vom Skipper in unmissverständlichem Ton zum heutigen Rudergänger ernannt und nachdem alles klar zum Ablegen war, verlassen wir diese kleine Hafenbucht um 10.36 Uhr bei wolkenlosem Himmel, 28,5°C Lufttemperatur mit Kurs 95 und noch unklarem Ziel. Wir laufen unter Motor mit 7 Knoten und in ruhigem Gewässer. Rudergänger Günter hat am Steuer ein beschauliches Leben, er konnte seine Potentiale nicht zur Geltung bringen und die bleiben bis heute allen Crewmitgliedern verborgen. Der Autopilot bringt uns nach Kakan in eine Badebucht, in der bereits vier weitere Katamarane vor Anker liegen. Das Ankern war etwas beschwerlich, weil der „Anker“ nicht zum „Untergrund“ passte- wie das halt im Leben so manchmal ist! Alle genießen das Leben auf der schwimmenden Badeplattform. Kathy, Helga, Beate und Angelika holten die letzten Delikatessen (Wurst, Käse, Tomaten, Gurken, Salzstangen und Kekse) aus dem übrig gebliebenen Vorrat, - wir konnten auf Smovica nicht für Nachschub sorgen- und befriedigten mit einfachen Speisen, aber köstlich hergerichtet, die knurrenden Mägen. 14.45 Uhr verlassen wir die Bucht, die Segel werden unter dem Kommando vom Skipper gesetzt und wir nehmen bei aufkommendem Wind mit 9,5 Knoten Kurs auf Sibenik. Rudergänger Günter konnte seine Potentiale doch noch etwas entfalten und steuert den Kat durch die bezaubernde Inselwelt, vorbei an Kaprije, Logorun, Tijat, Prvic, Lupac in die Marina Mandalina Sibenik. Ab der Hafeneinfahrt übernimmt immer Skipper Michael das Steuer und legt den Kat mit 7 m Breite und 14m Länge in einer unverwechselbaren Daimlerpräzision, als ob er mit einem Actros rückwärts kurvenreiche Passstraßen fährt, an die Mooring. Nach den obligatorischen Anlegerle machte sich die Crew landfein. Ein Taxi bringt die ausgehungerte und durstige Besatzung in die Altstadt nach Sibenik. Bei Steaks und Lammfleisch im Restaurant "Medulic" ging der erste offizielle und wunderschöne Törntag sehr harmonisch zu Ende. Montag, den 17. August 2009 Die Sonne scheint mit strahlender Stärke. HP ist der Fünfte, der Beate über den Weg läuft - 8:10 Uhr so früh! Auf die Frage wo er mit dem Outfit hingeht sagt er „Laufen“. Als verantwortlicher Steuermann muss er fit sein für die Aufgaben die ihn erwarten. Er ist schließlich der zweite Mann an Bord nach „Ben“ alias Michael. Vorher noch eine Anfrage in die Heimat – wie geht es Mary-Lou? Ein Telefonat, leider nicht mit dem Blackberry bestätigt: alle o.k. Jetzt geht´s los. Der Rest der männlichen Crew schruppt so lange das Deck. Auch Schuhe und Fußsohlen werden einer gründlichen Reinigung unterzogen. Da staunen die Frauen! Um 11:00 Uhr legen wir ab und müssen die Routenpläne ändern, da unser Beiboot den Geist aufgegeben hat. Schlapp wie die Schwänze hängt es am Heck. Also laufen wir Sibenik an, um die Stadt bei Tage zu sehen und um unsere Vorräte an Grünzeug aufzufüllen. Beate bringt auch ein paar Lappen Fleisch für das Abendessen an Bord mit.Um 13:50 legen wir ab. HP schlotzt noch genüsslich eine Tüte Eis ohne etwas davon an den Rest der Crew abzugeben. Hätte uns ja auch etwas mitbringen können! Wir laufen Richtung Insel Tijat in die südliche Badebucht. Da genießen wir unsere vor Anker liegende Badeplattform mit Gegenstromanlage unter den zwei Rümpfen. Beate und Werner machen unter der Anweisung des Tagesskippers HP Kopfsprünge und Salto rückwärts in das kühle Nass. Michael schnippselt stundenlang Tomaten, Beate zaubert an der Marinade, dem Rest der Crew läuft das Wasser im Munde zusammen. Dagegen hilft nur ein Martini, nicht geschüttelt, nicht gerührt.
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