Gegen fünf legen wir wieder ab, HP am Steuer, seine Puppe im Arm. Kein Skipper vor ihm hat das je geschafft. Aber nicht nur die Puppe sorgen für Ablenkung sondern auch der Blackberry von Michael. So verlässt er einfach den Steuerstand ohne jemanden mit seinem Job zu beauftragen und überlässt das Schiff sich selbst. Trotz seiner überdurchschnittlichen Multitaskingfähigkeiten, die er bei jeder Autofahrt unter Beweis stellt, passiert es, dass er einen von bb. kommenden Segler übersieht. Schande! Schon wieder Punkte!!!       Um 19:30 erreichen wir ungeplant wieder die Marina Betina. Jetzt sind die Damen gefragt. Krautsalat von Helga, Fleisch in Streifen geschnitten und angebraten, die Rosmarinkartoffel und last not least die köstliche

Gorgonzolasoße von Beate runden das hervorragende Abendessen ab. Der Vorrat an Wein hate gerade noch gereicht, sodass jeder zufrieden und beschwingt so gegen eins in seiner Koje verschwand.

 

Dienstag, den 18. August 2009

 

Unser „Zwangsaufenthalt“ im Murter-Hafen Betina begann nach dem Frühstück mit einkaufen von Lebensmitteln, frischem Gemüse und natürlich Wein. Günter und Angelika plagten sich in der spätmorgentlichen Hitze mit den vollen Einkaufstüten ab.

Auslaufen nach Beiboot-Tausch gegen 11:30 Uhr. Günter durfte wieder ans Steuer, allerdings nur vorübergehend. Nach dem setzen der Segel erfolgte der Steuermanntausch auf Anweisung des Skippers. HP bekam eine zweite Chance nach seinen Schnitzern bei der Motorbootfahrt vom Vortag. Diesmal wurde seine Fahrt erleichtert durch die einfacheren Vorfahrtsregeln der Segelschiffe gegenüber Motorschiffen.

So liefen wir nach ruhiger Segelfahrt die traumhaft schöne Pazman-Bucht U-Soline auf der Insel Pasmankurz nach 16 Uhr an. Festmachen an einer der vielen Bojen in nächster Nähe der kleinen Restaurants; danach ausgiebiges Baden. Unser Gourmet HP schwamm an Land und erkundete die kleinen Restaurants. Günter schloss sich an und nach Inspektion der Küche und Unterhaltung mit der Köchin war beiden klar, die Reste-Schiffsküche mit der Restaurantküche zu tauschen.

Leider war die Begeisterung der anderen Crew-Mitglieder nicht annähernd so groß und auch die Trumpfkarte unseres Allgäuers, der geringe Preis, zog überhaupt nicht! Nach kontroverser Diskussion entschloss man sich schließlich trotz Bedenken und mit Auflagen an Günter für den Restaurant-Besuch. So musste Günter nochmals an Land schwimmen, den Taxidienst und die Fleischauswahl sicherstellen sowie die richtigen Sitzplätze organisieren.

Das exzellente Essen  (7x Fisch, 1x Kalbfleisch (Originalzitat Michael: „das beste Fleisch während des bisherigen Törns“!)), die schöne Atmosphäre und letztendlich auch der günstige Preis ließen den Abend unvergesslich werden!

 

Mittwoch, den 19. August 2009

 

Das Anlagemanöver wird von harschen Befehlen begleitet – Werner übt erstmals das Rangieren mit dem Katamaran.  So früh am Nachmittag haben wir noch nie unser Endziel erreicht – heute ist es Iz Veli.  Jeder kann nun machen, wonach ihm ist, baden, träumen, schlafen, Gegend erkunden.

 

 

Michael und Kathy suchen für abends nach einem Lokal und werden auch fündig. Wir essen leckerste Pizzen im „Batela“. Service, Freundlichkeit, einfach top. Nach einer unruhigen – für mich jedenfalls – knoblauchgeschwängerten Nacht werden wir beim Frühstück erstmals trotz Waspinator von einer Meute wild gewordener Wespen heimgesucht. Ruhig Blut bewahren hieß die Devise und wir überstanden die Attacke. Dann ergab ein prüfender Blick über unser Schiff, dass auch das zweite Schlauchboot Luft abgelassen hatte. Wir legen von unserer Traumbucht ab. Kein Wind – nirgends. Wir schippern mit Motorunterstützung übers Wasser. Wer döst bei der großen Hitze mehr vor sich hin? Der Katamaran oder die Crew? Hanspeter und Günter hängen über ihren

 

Berichten, den Kopf gesenkt, das Ruder ist verwaist…….einige schlafen bereits wieder. Grüne Hügelketten säumen die Ufer, ab und an wird ein weiteres Boot in der Ferne gesichtet.

Wir laufen in ein malerisches Fischerdorf ein


Da es jedoch keinen Espresso gab, schlenderten wir noch durch das Dorf zu einer Bar. Früh legten sich dann die ersten schlafen, während der Skipper den übrig gebliebenen die Vorteile des Beherrschens verschiedenster Knotentechniken im Alltag ans Herz legte,  z.B. um große Fässer zu einem Floß zusammenbinden zu können. Zu erwähnen wäre noch, dass Werner wegen seiner Tour nächste Woche immer wieder ungebetene Ratschläge der letztendlich unwissenden, meistens männlichen Crewmitglieder über sich ergehen lassen musste, nahm sie aber gelassen und dachte sich wahrscheinlich seinen Teil. Michael hat an Deck geschlafen, wurde aber von  Feuchtigkeit und Lärm geplagt doch noch ins Bett getrieben.

 

Donnerstag, den 20. August 2009

 

Gnadenlos brennt die Sonne vom azurblauen Himmel. Kein Hauch von Wind kühlt die schweißtriefenden Häupter beim Frühstück. Immer wieder fallen Tropfen aus den schütteren Mähnen der Männer. In der Kombüse laufen die Ventilatoren auf höchster Stufe. Michael schnipselt an seinem Müsli. Vor der Sonne schützen uns die Leintücher, die in hinreichender Zahl an Bord sind und in der Plicht aufgehängt werden. Das Thermometer zeigt morgens schon 31 Grad. Fürsorglich erinnern die Frauen - wie immer zur großen Freude der Männer - ans Eincremen, Hut aufsetzen,  viel Trinken und andere Wichtigkeiten. Der Entscheidungsprozeß läuft so schleppend, das nur ein Machtwort des Skippers die lethargische Untätigkeit beendet. Um halb elf laufen wir aus! Kurs Badebucht auf dem Weg Richtung Zadar. Wir setzen Segel, doch brauchen tun wir nur das Groß als Stützsegel beim Motoren. Vorbei geht es an malerischen Buchte und Ferienhäuschen auf der Insel Uglian. „Ab elf Uhr ein Bier und der Tag gehört dir“ Bald nachdem wir die Insel am Nordende gerundet haben kommt richtiger Wind auf! Jetzt wieder die Genua gesetzt gleiten wir Schmetterling segelnd an Zadar vorbei. Der Wind nimmt zu und ein Blick auf das Barometer sagt warum. Der Luftdruck ist seit gestern um fünf Millibar gefallen! Helga und Kathy genießen den Schatten des Großsegels und welch Zufall – Helga findet sogar die Schuhe von Kathy, die sie seit Tagen sucht, hinter dem Mast. Die Sehnsucht nach einer lauen Badebucht ist der Faszination der Geschwindigkeit gewichen. Die höchste Geschwindigkeit die wir über Grund erreichen sind 12,1kn! Die zahlreicher werdenden Schaumkrönchen auf der Wasseroberfläche und die vielen kleinen Inselchen vor Biograd erinnern daran, dass man die Segel auch reffen kann. Gesagt getan! Das Manöver läuft nicht ganz so perfekt, aber dafür dass wir es noch nie geübt hatten, ist es o.k.

 

 

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