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Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
 


 

Sonntag:

Das Wetter sieht nicht so aus wie man sich optimale Segelverhältnisse vorstellt. Von Westen kommt eine drohende, schwarze Gewitterwand auf Elba zu - was wird die wohl bringen? Also - vorher noch Sicherheitsunterweisung, anprobieren von Schwimmwesten und Lifebelts, Umgang mit dem Sprechfunk u.s.w.

Bei mäßigem Wind laufen wir aus und richten schon gleich unser Ölzeug her. Eine halbe Stunde regnet es leicht, was uns aber nicht davon abhält erstmals die Segel zu setzen. Es ist toll, wenn alles ein- und ausgerollt werden kann. Das Riesenschiff - es ist das größte, das ich in meiner Seglerlaufbahn gefahren bin - verhält sich wunderbar! Der Küste entlang geht es zur nächsten Marina, wo Günter J. unbedingt einen Fernseher finden muss, damit er die zweite Hälfte der Fußball-WM mitkriegt. Es ist nämlich das Endspiel - Brasilien gegen Deutschland. Wir bekommen zum Glück noch den letzten Platz ganz vorne im Hafen. Letztes Jahr musste ich weiter hinten ankern und dann am nächsten Tag einen Taucher holen, der den Anker wieder frei machte. (DM 200,-). Günter rennt los und der Rest der Crew verfolgt bei einem köstlichen Anlegedrink den Verlauf des Spiels am Radio. Bei jedem Tor bedauern uns die Italiener, die neben uns auf einer schicken Motoryacht in der Sonne aalen. Verloren 2:0!!!

Nachdem sich   die Sonne wieder zeigt, beschließen wir in die nächste Bucht zu fahren, um dort den bei einem  Bad in herrlich warmem Wasser den Sonnenuntergang zu genießen. Vorräte für ein feines Abendessen sind ja genug an Bord. Michael bleibt mit seiner Crew im Hafen, da der eine oder andere dem Rasmus geopfert hat und jetzt nicht mehr so fit ist
 
 

 

  Hubertus Unser Meisterkoch 
  verwöhnt die Crew!

 

 

 

  auf dem Weg nach Capraia

 

Hafen von Capraia

 

Die Insel war vor 10 Jahren noch für die Öffentlichkeit gesperrt

 

 Montag:

Bei mäßigem Wind geht´s Richtung Capraia. Zwischendurch ein paar Regentropfen sollen uns die Laune nicht verderben. Ein Blick auf das Barometer zeigt einen stark fallenden Luftdruck - na das kann ja noch lustig werden! Der Hafen ist bei unserem Eintreffen schon so voll, dass wir mit unserem riesen Pott keinen Platz mehr finden. An der Außenmole neben der Anlegstelle für Fähren ist noch alles frei - nichts wie hin! Da liegt ja noch der Ring eines Bekannten auf dem Grunde des Meeres, der letztes Jahr an dieser Stelle versenkt und nie wiedergefunden wurde. Mit einem Spaziergang auf die alte Festung und dem Auffrischen der Bordvorräte beenden wir den kurzen Abstecher nach Capraia. 

Wind kommt auf - nichts wie los nach Korsika rüber. Wenn es gut läuft kommen wir noch vor Anbruch der Dunkelheit an, sonst wird es halt eine der früher obligatorischen Nachtansteuerungen. Mit Michael hatten wir vor dem Einlaufen noch Funkkontakt. Er ist in eine Badebucht gefahren. Mit Maschine laufen wir südwärts und nach Kursänderung auf Korsika kommt der Wind der zunehmend auffrischt genau von der richtigen Seite. Mit Vollzeug und halbem Wind schaffen wir sage und schreibe 11,8 Knoten. So schnell waren wir noch nie!  Michael war schon früher losgefahren und hat uns in der Marina einen Liegplatz reserviert - sehr angenehm! Das Anlegemanöver klappt trotz der sieben Windstärken hervorragend. Im Nu ist das Schiff festgemacht und ein Dank an die Damen, der Anlegedrink serviert. Einige von uns plagt der Hunger, andere gehen auf das Nachbarschiff oder machen einen kleinen Rundgang. Nach der Rückkehr beschließen wir den herrlichen Segeltag mit Mundharmonika und Andreas virtuosem Geigenspiel.

     

 

    Alte Festung mit Gefängnis

 

 
anlegen in Maccinaccio bei 7bft
 
die Crew hat alle Hände voll zu tun!

 

weiter zu Tagebuch - von Magginaggio nach Bastia und zurück nach Elba